3. März - Studienbeginn // Die Kurse sind nun am Montag angelaufen. Ich selbst bin mit meiner Kurswahl und den Dozenten sehr zufrieden.
Hier in Auckland besuche ich vier "paper" im Postgraduate-Bereich, welcher sich vor Allem in einem Punkt signifikant vom Undergraduate-Segment unterscheidet: MEHR ARBEIT! Da ich keinerlei Credits an meiner Heimatuniversität anrechnen lassen kann, habe ich mir für mein Studium hier unten einen lustigen Paper-Mix nach meinen Interessensschwerpunkten zusammengestellt.
1. International Business - Strategic Management Theory
2. Economics - Labour & Human Resources
3. Marketing - Advanced Marketing
4. Politics - Great Power Relations
Bedeutet: Jeder der Kurse hat drei Semesterwochenstunden mit einem zusätzlichen Workload von 6-9 Stunden pro Woche. Pro Kurs, pro Woche erwarten die Dozenten, dass ungefähr 100 Seiten an Text (Fachliteratur, wissenschaftliche Artikel, etc.) vorbereitend gelesen wird, der dann im Untericht kurz angerissen und diskutiert wird. Der Leistungsnachweis erfolgt in allen Kursen ungefähr nach dem gleichen Prinzip: Eine Hausarbeit á 5000 Wörter zur Mitte des Semesters (Mitte April) und eine Klausur á drei Stunden zum Semesterende (Mitte Juni). All dies basiert hier auf den Anspruch, eine der besten Research- und akademischen/wissenschaftlichen Universitäten des australasiatischen Raumes zu sein und eine der besten internationalen Universitäten werden zu wollen. Neben Schafwolle, Bungy-Sprüngen und eben Bildung gibt es in Neuseeland auch nicht sonderlich viel mehr, was man exportieren könnte ...
Anmerkung/Hintergrund:
Im Vergleich hierzu ist die wissenschaftliche Umgebung - in welcher ich bisher studiert habe - ein Kindergarten. Obgleich die Frage, inwieweit sich die erarbeiteten Theorien und Modelle in der Praxis applizieren lassen, hier definitiv zu kurz kommt. Schon mehrfach im Laufe der letzten Tage hatte ich das Gefühl, mich in einem Elfenbeinturm der Gescheiten zu bewegen. Da in der neuseeländischen Wirtschaft kaum Praktikumsplätze vorhanden sind (und die praktische Arbeit im Laufe des Studiums nicht verlangt wird), hat noch nahezu keiner meiner neuseeländischen Kommilitonen ein Praktikum absolviert. Diese stete Orientierung an der Praxis hat einigen meiner Mitstudenten in Berlin hingegen Tür und Tor in die Berufswelt geöffnet.
Die Bestätigung jener Vermutung habe ich für mich ja auch schon aus meinem Praktikum bei Porsche mitgenommen: Ein eigenständiges Denken (im Sinne von innovativ und quer) - eben jenes "Thinking-outside-the-box" - ist häufig überhaupt gar NICHT gefragt. Was für mich weiterführend die Frage aufwirft, wo und ob sich nicht dennoch ein Arbeitsplatz an der Schnittstelle zwischen Theorie und Praxis finden lässt, der eben jenes Denken forciert bzw. zumindest bewilligt.
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