
Am Mittwoch, den 18. Februar 2009 in Berlin ins Flugzeug gestiegen, ging es um 16.25h über London (Flugzeit 1h) und vier Stunden Aufenthalt nach Bangkok (10) mit einer Stunde Wartezeit nach Sydney (8). Ich habe dort gefrühstückt und irgendwie versucht, die vier Stunden zu überbrücken, ehe ich nach drei weiteren Stunden am Freitagnachmittag in Auckland angekommen bin. 31 Stunden sind nun wirklich eine Weltreise // wenn auch gerechtfertigt - befinde ich mich doch nun tatsächlich am anderen Ende der Welt.
Mein erster Eindruck? Schwül! Die Tage vor meiner Ankunft ist ein Taifun über die Insel gezogen - entsprechend schnell haben sich durchschnittlich 25° und eine Menge Wasser zu einer unerträglich hohen Luftfeuchtigkeit gemischt. Der zweite Eindruck oder eher "Überraschung" war die Tatsache, dass genau der Rucksack, den ich in Tegel in die Klappe geworfen habe, unversehrt in Auckland auf dem Gepäckband lag. Damit hatte ich ehrlich gesagt nicht gerechnet. Immerhin wurde dieser drei Mal ausgeladen, lag mit Wartezeiten von bis zu vier Stunden an internationalen Flughäfen und kommt dennoch unversehrt an. Hatte ich den Wechselschlüpper also umsonst mit in mein Handgepäck genommen ...
Mit dem Airport-Pickup der Uni ins YHA Hostel und danach in Erkundungstrips durch die Stadt. Habe mir so die Struktur erstmal ein wenig erlaufen, den kostenlosen City-Rund-Bus genutzt und überfällige Einkäufe erledigt. U.a. passte der in Deutschland gekaufte Stromadapter nun doch nicht in die neuseeländischen Steckdosen. Auch heute, knapp zwei Wochen nach meiner Ankunft bin ich mir noch unsicher, wo ich gelandet bin. Vom Ordnungssystem ist die Stadt durchweg von ihren Kolonialherren geprägt (Linksverkehr, Straßenschilder, etc.) - von den Bewohnern her bin ich wohl irgendwo in einer asiatischen Boomtown abgestiegen - das Straßenbild prägen Asiaten - an jeder Ecke. Nun habe ich mir mittlerweile allerdings sagen lassen, dass dies nur in Auckland der Fall sein - ich werde es die nächsten Tage/Monate selbst herausfinden.
Über das Wochenende galt es zudem noch, eine WG zu finden. Das gestaltete sich zunächst schwieriger als im Voraus angenommen - ist Auckland doch eine verhältnismäßig große Stadt (1,3 Mio. Einwohner) und flächenmäßig umso größer. Jeder baut sich hier sein eigenes Haus und die Stadt expandiert immer weiter North-/Southshore. Für die ganzen WG-Häuser außerhalb des City-Centers hätte ich also definitiv ein eigenes Auto gebraucht. Dieses wollte ich mir jedoch nicht anschaffen - da auch die Parkgebühren auf Grund dieser hohen Autozahl horrend hoch sind. Am Ende bin ich nach einigen WG-Besichtigungen und innerer Resignation, dass ich in den nächsten Monate neben menschlichen Mitbewohnern auch noch ein paar tiereische in Gestalt von Maden und Kakerlaken haben werde, doch noch an eine vernünftige WG gekommen.
In einem privaten Appartmentkomplex am Rande des City-Centers wohne ich nun zu einem annehmbaren Preis von 200 NZ$ (80€) mit zwei jungen Kiwis (NZ-ländern) zusammen. Jeder sein Zimmer + Bad, Küche, Flur und Wohnzimmer. INTERNET - in diesem Punkt habe ich bereits große Abstriche von der in Deutschland gewohnten Qualität machen müssen. WLAN-Café - diese Einrichtung scheint hier in Auckland noch nicht angekommen sein - so war ich die ersten Tagen mehr als aufgeschmissen, vernünftig meine E-Mails synchronisieren zu können. Mittlerweile hat sich dies halbwegs normalisiert - der Zugang für uns Postgraduate-Studenten ist in der Uni sehr gut. Zuhause soll sich die Leitung in den nächsten Wochen verbessern - bisher ist am Abend, wenn ein Großteil der 1000 Bewohner des Gebäudes online ist, kein Durchkommen. Die wenige Zeit, die ich allerdings in meiner Wohnung abseits von Schlafen verbringe, lässt sich wohl an einer Hand abzählen - dennoch, vor meinem Fenster im 19. Stock habe ich den schönsten Highway Aucklands:

Allgemeine Info zur Zeitzone: Auckland/NZ ist 12 Stunden weiter - d.h. ich bin für alle Angelegenheiten der Zukunft offen und beantworte eure Fragen nach dem morgigen Wetter, zukünftigen Klausurergebnissen und baldigen Vorstellungsgesprächen mühelos und vor Allem KOSTENFREI.
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